Thermische Reststoffbehandlungs- und Energieverwertungsanlage

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Thermische Reststoffbehandlungs- und Energieverwertungsanlage (kurz: TREA): Was ist das?

Es handelt sich um ein Heizwerk, in dem als Energieträger aufbereiteter Ersatz-/Sekundärbrennstoff aus Abfällen eingesetzt wird, um Wärme zu erzeugen. [1] Langfristig wird die Nachfrage nach Primärenergieträgern wie Kohle, Erdöl und Erdgas auf dem Weltmarkt steigen. Und mit der Nachfrage werden auch die Preise für diese Energieträger langfristig nach oben klettern. Vor diesem Hintergrund ist Sekundärbrennstoff aus Abfällen wirtschaftlich interessant. Außerdem geht es bei der TREA darum, Materialien ein zweites Mal sinnvoll zu nutzen, statt immer noch mehr davon zu verbrauchen.[2] Den Brennstoff für die TREA liefert die Sekundärbrennstoff Mittelhessen GmbH kurz SBM. In einer 11.000 m² großen Halle auf dem ehemaligen Gelände der Firma Gail in Gießen betreibt die SBM eine Brennstoffaufbereitungsanlage. Hier werden jährlich bis zu 60.000 t vornehmlich energiereiche Abfälle aus Gewerbe-, Handels- und Industriebetrieben der Region Mittelhessen aufbereitet. Dabei werden unter anderem geruchsemittierende Substanzen reduziert. Das anteilsstärkste Produkt der Brennstoffaufbereitungsanlage ist der Ersatzbrennstoff für die TREA. Er besteht bis zu 50 % aus biogenen Stoffen wie Holz, Pappe, Papier und Zellstoff und hat einen hohen Heizwert von 11,5 bis 14,5 MJ/kg. Das heißt: Bei der Verbrennung kann viel Energie gewonnen und in Form von Wärme zur Verfügung gestellt werden.[3]

TREA I

Die TREA I befindet sich seit März 2009 im Betrieb und ergänzt die Energieerzeugung der Stadtwerke Gießen. "Pro Jahr wandelt die TREA etwa 25000 Tonnen des Ersatzbrennstoffs in rund 75000 Megawatt Wärmeenergie um – und arbeitet dabei mit einem Nutzungsgrad von über 90 Prozent äußerst wirtschaftlich. „Die Medien berichten derzeit häufig über innovative Projekte für eine moderne Energieversorgung von morgen. Hier in Gießen gibt es das direkt vor der Haustür, also zum Anfassen. Wir verwenden ausschließlich Reststoffe, die in der Region anfallen. Das Heizwerk ist damit ein Beispiel für dezentrale Energieerzeugung, die keine zusätzlichen fossilen Brennstoffe wie Öl benötigt. Das wirkt sich positiv auf die CO2-Bilanz aus“, erklärte Reinhard Paul." [4] Aktuell liegt die höchste Nutzlast der TREA I bei 16000 Tonnen. [5]


TREA II

Am 12.09.2013 beschloß die Stadtverordnetenversammlung die Einleitung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans für eine zweite TREA. (Einstimmig beschlossen (Ja: SPD, GR, CDU, FW, FDP, PIR, 1 LINKE; StE: LB/BLG, 1 LINKE))[6]

Die TREA II soll wie bereits TREA I auch etwa 16000 Tonnen aufbreiteten Müll zur Energiegewinnung verbrennen. Auch hier wird der sekundär Brennstoff wie bereits bei TREA I von der SBM bezogen, welche die TREAs über eine Privatstraße zwischen dem Leihgesterner Weg und ihrem Standort beliefert. Nach Aussage der Stadtwerke Gießen hält der Standort der SBM genug "Brennstoff" bereit für beide Anlagen, sodass ein Mülltourismus nicht zu befürchten sei. [5] Die öffentliche Ausschreibung sieht einen Auftragsbeginn ab 01.04.2014 und ein Auftragsende zum 31.10.2015 vor.[7]

Einzelnachweise


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