Lahnfenster

Aus Informationsplattform über Gießen
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Lahnfenster
LahnfensterGeamtansicht1.jpg
Adresse: Bahnhofstraße, Gießen
Bauherr: Land Hessen
Betreiber: Regierungspräsidium Gießen

Das Lahnfenster Hessen ist ein vom Regierungspräsidium Gießen betriebenes Gewässer-Informationszentrum an der Lahn in Gießen. Das teils unterirdische Gebäude bietet mittels Fensterscheiben Einblicke in den Fluss, der am Klinkel’schen Wehr durch eine Fischtreppe fließt, und ermöglicht so die Beobachtung von Wassertieren, die auf ihren Wanderungen zu Laichplätzen und Nahrungsquellen diesen Weg passieren. Mit der Maßnahme sollen der Öffentlichkeit zum einen die Gewässerbewirtschaftung, zum anderen die Zielsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie vermittelt werden. Das Bauwerk, das auch als umweltpädagogischer außerschulischer Lernort dient, ist in Hessen einmalig und wurde nach Vorbildern in Aquitanien im Südwesten Frankreichs geplant.[1]

Geschichte

2007 wurde am Wehr an der Klinkel’schen Mühle durch das RP Gießen als Obere Fischereibehörde eine Fischtreppe in Betrieb genommen, um die Barrierefreiheit der Wasserwege wiederherzustellen. Mit ihrer Hilfe können wandernde Fischarten wie Flussbarsche, Gründlinge, Döbel, Bachforellen, Rotaugen, Barben, Karpfen und andere Arten die 2,30 Meter Höhenunterschied überwinden, ohne in die Wasserkraftanlage unter der Klinkel’schen Mühle zu geraten. An der oberen Mündung der Fischaufstiegshilfe in die Lahn wurde ein unterirdischer 16 Quadratmeter großer Raum mit Fenstern in den Fluss errichtet, der über eine Treppe bei freiem Eintritt erreichbar war.

Im ersten Jahr wurde das Angebot von mehr als 2800, bis zum Mai 2009 von 4700 Besuchern[2] wahrgenommen, nach fünf Jahren waren 20.000 Besucher (4000 davon in Schulklassen) gekommen.[1] Der Raum erwies sich gerade für den Besuch von (Schüler-)Gruppen als zu klein dimensioniert.

Anlässlich der Vorbereitungen auf die Landesgartenschau Gießen wurde mit dem symbolischen Spatenstich am 7. November 2013 die Erweiterung und der Umbau des Lahnfensters begonnen. Während der Bauphase war die Fischtreppe gesperrt, was von heimischen Anglern kritisiert wurde.[3] Während dieser Phase musste zusätzlich der Wasserspiegel der Lahn für die Bauarbeiten rund einen Meter abgesenkt werden.[4] Die Stadt Gießen ließ zeitgleich die bisherige Fußgängertreppe zu der Brücke über das Wehr zu einer Rampe umbauen, so dass das Lahnfenster von beiden Seiten des Flusses für Besucher barrierefrei erreichbar ist.

Aktueller Stand

Der über 840.000 Euro teure Neubau wurde nach einer Bauzeit von sieben Monaten am 9. Juni 2014 eröffnet.[5] Nach dem Umbau ist der unterirdische Raum ca. 40 Quadratmeter groß und enthält drei Quadratmeter große Spezialglasscheiben sowohl in Richtung Fischwanderweg als nun auch direkt in die Lahn, wo man in einer Flachwasserwasserzone Fische in ihrer natürlichen Umgebung beobachten kann. Neu errichtet wurden auf dem Untergeschoss eine Aussichtsplattform sowie ein Pavillon, der einen Ausstellungs- und Schulungsraum bietet. Finanziert wurde die Maßnahme durch Mittel aus der Fischerei- und der Abwasserabgabe.[6] Nach der Wiedereröffnung wurde das Informationszentrum innerhalb von drei Monaten von 25.000 Menschen besucht.[7]

Die Umweltabteilung des Regierungspräsidiums betreibt in Zusammenarbeit mit der Technische Hochschule Mittelhessen eine Messanlage, die laufend Werte wie Temperatur und Wasserqualität speichert. Eine Webcam erfasst fortwährend den Fischaufstieg und zeichnet bewegungsgesteuert die Tiere auf Video auf.[8]


Galerie

Lahnfenster/Galerie


Einzelnachweise

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